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Recherche, die damit die Bildinszenierungen
immer deutlicher in den Hintergrund drängen.
Eine weitere, vor der übermächtigen Bilderflut ernst
zu nehmende Praxis "verweigert" das klassische
Motiv: nahezu monochrome Bildflächen, die Abfolge gegenstandsloser,
beliebig reproduzierbarer Ordnungssysteme oder technischer
"Form- und Farbproben", die Anordnung von abstrakt konfigurierten,
für das fotografische Abbild konzipierter "Raumteiler"
konterkarieren den scheinbar grundlegend nachweisbaren
Index der Fotografie (auf ein Motiv und die damit verbundene
Zeiteinheit des Augenblicks fixiert zu sein).
Das Konzept der 4. Österreichischen Triennale zur Fotografie
verfolgt jene Möglichkeiten des zeitgenössischen Foto-Bildes,
die in der Lage sind, den Fokus auf die komprimierte
Bilddatei einer anderen als der motivisch fixierten
Ansichtskarte zu richten. Globale und lokale, zentrale
und periphere Phänomene, die den Stadtraum als komplexes
Gefüge auszeichnen, stehen in markierter Form im Mittelpunkt
der Auseinandersetzung und deren ästhetischer "Fassung".
Kann die Fotografie,
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umgeben von den Flashs der Illusions(t)räume
und der Moving Pictures, in aller Öffentlichkeit an
einem neuen essentiellen Bildtext schreiben, der den
Bildtransfer vom Abbild in eine auch visuell neuartige,
inhaltlich und formal vernetzte Struktur vollzieht?
Der Tradition der seit 1993 unter wechselnde, jeweils
aktuelle Themen gestellten Triennale-Veranstaltungen
folgend werden 20 internationale KünstlerInnen eingeladen,
für das Projekt ein aktuelles Bild zu produzieren. Diese
Werke werden weder auf den Ankündigungsflächen, den
im öffentlichen Raum für unmittelbar funktionalisierte
fotografische Bildkreationen bereitgestellten Orten
und Flächen, noch in den Kunsträumen (in denen allein
ein Foto als Kunstwerk legitimierbar sei, wie Boris
Groys spekuliert) ausgestellt. Als Orte der Präsentation
sollen von den KünstlerInnen, die sich in Graz aufhalten
werden, in Kooperation mit verschiedenen Partnern beispielhafte
Schnittstellen des "öffentlichen Lebens" ausgewählt
werden: So zum Beispiel öffentliche Einrichtungen wie
Interessens- vertretungen, Universitäten, Versicherungsanstalten,
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